Irgendwann kommt der Punkt, an dem die Daunenjacke gewaschen werden muss. Doch genau davor sträuben sich viele Daunen-Fans, denn: Nässe und Feuchtigkeit setzen dem Innenleben zu. Wie wäscht man also eine Daunenjacke richtig?
Maschinenwäsche vs. Handwäsche
Lange galt die Handwäsche immer dann als die richtige Wahl, wenn es darum ging, empfindliche Stoffe zu reinigen – das war auch bei Daunen der Fall.
Mittlerweile sind moderne Waschmaschinen jedoch so schonend, dass Sie für den „Sensitiv-Einsatz“ geeignet sind. Dafür ist natürlich ein entsprechender Schonwaschgang (beziehungsweise Wollwaschgang) und spezielle Einstellungsmöglichkeiten notwendig.
Sind Sie also im Besitz einer modernen Waschmaschine spricht nichts dagegen, die Jacke mit ihr zu waschen. Ist das jedoch nicht der Fall, bleibt immer noch die Handwäsche, die zwar nicht ganz so intensiv ist, für die meisten Verschmutzungen jedoch ausreicht. Es ist also hauptsächlich eine Frage der zur Verfügung stehenden Mittel.
Daunenjacke waschen – Anleitung
Grundsätzlich ist die Maschinenwäsche der wohl bessere Weg, da die Reinigung schonend und intensiv ist – ist Ihre Waschmaschine jedoch älter oder trauen Sie ihr nicht über den Weg, kann natürlich auch die Handwäsche besser sein. Für welchen Weg Sie sich auch entscheiden, hier sind die Schritt-für-Schritt-Anleitungen für beide Optionen:
1. Maschinenwäsche
Wie Sie beim Waschen in der Maschine am besten vorgehen sollten, zeigt Ihnen die folgende Auflistung:
1. Vor der Wäsche sollten Sie alle Reiß- und Klettverschlüsse schließen, um Schäden an der Daunenjacke zu vermeiden. Risse in der Jacke sollten Sie vorab schließen (zunähen), um zu vermeiden, dass Daunen austreten.
2. Waschen Sie die Daunenjacke möglichst alleine, damit die Daunen Platz haben, um sich auszubreiten.
3. Stellen Sie die Maschine auf 30 Grad Celsius ein. Ideal ist ein Schon- oder Wollwaschgang mit entsprechender Temperatur.
4. Nutzen Sie ein spezielles Daunenwaschmittel, das die Jacke säubert und gleichzeitig imprägniert.
5. Wählen Sie – wenn nötig – nach der eigentlichen Wäsche einen Spülwaschgang aus, um die letzten Reste des Waschmittels aus der Daunenjacke zu spülen.
6. In puncto Schleudern gilt: Entweder komplett weglassen oder bei maximal 400 Umdrehungen pro Minute schleudern.
2. Handwäsche
Wir dem Projekt ‚Maschinenwäsche‘ nicht wirklich vertraut, der kann seine Daunenjacke natürlich auch per Hand waschen:
1. Auch hier unbedingt Reiß- und Klettverschlüsse schließen.
2. Waschen Sie die Jacke in der Badewanne, um für ausreichend Platz zu sorgen.
3. Drücken Sie die Luft aus der Jacke und lassen Sie sie im Daunenwaschmittel einweichen (rund eine Stunde).
4. Nach dem Einweichen gründlich mit kaltem Wasser ausspülen.
5. Ein absolutes No-Go: Die Daunenjacke auswringen – das kann die Daunen zerstören. Einfach kurz abtropfen lassen, reicht vollkommen.
In beiden Fällen gilt außerdem: Verwenden Sie keinesfalls Weichspüler, denn der ist nicht für Daunen geeignet!
Reicht einfaches Auslüften?
Das Waschen der Daunenjacke ist relativ aufwendig – zumindest im Vergleich zu Baumwolle und anderen weniger hochwertigen Stoffen. Da Nässe gleichzeitig ein „natürlicher Feind“ der Daunen ist, sollten Sie versuchen, die Daunenjacke so selten wie möglich zu waschen.
Meist reicht es, die Daunenjacke einmal pro Jahr zu waschen. Nur, wenn es sein muss (beispielsweise bei starker Verschmutzung) sollten Sie diese Regel brechen.
Für die Zwischenzeit können Sie die Daunenjacke einfach an der frischen Luft auslüften.
Drehen Sie die Jacke dafür von innen nach außen, sodass Feuchtigkeit (darunter auch Schweiß) entweichen kann. Meist reicht das schon, damit zumindest schlechte Gerüche verschwinden.
Tipps zum richtigen Trocknen
Ob Sie nun per Hand oder mit der Maschine gewaschen haben, spielt für den abschließenden Trocknungsvorgang nur eine untergeordnete Rolle.
Beachten Sie dabei: Die Reinigung ist wichtig – doch die Trocknung der Daunen ist noch wichtiger, da feuchte Daunen ihre Eigenschaften (Bauschkraft, Isoliervermögen, Geschmeidigkeit und „Kuschelfaktor“) verlieren.
Sie wollen mehr über Bauschkraft (in cuin) erfahren und wissen, worauf Sie beim Kauf von Daunenprodukten achten müssen?
Hier ist fast zwingend ein Trockner notwendig, da die manuelle Trocknung außerordentlich schwierig ist und lange (mehrere Tage) dauern kann. Wenn Sie also keinen Trockner zuhause haben, sollten Sie überlegen, ob Sie in den Waschsalon fahren. Dabei reicht es jedoch nicht, die Daunenjacke einfach hinein zu schmeißen und zu warten. Beachten Sie beim Trocknen der Daunenjacke folgende Tipps:
1. Trocknen Sie die Daunenjacke ohne andere Wäscheteile – dafür sollten Sie einen Trockner mit mindestens sechs Kilo Fassungsvermögen wählen.
2. Wählen Sie ein Programm, das mit Kaltluft oder bei maximal 40 Grad Celsius trocknet.
3. Legen Sie ein paar Tennisbälle mit in den Trockner – sie sorgen dafür, dass die Daunen (durch das hin- und herspringen) nicht verkleben.
4. Zwischendurch sollten Sie den Vorgang regelmäßig (alle halbe Stunde) pausieren, die Daunenjacke entnehmen und sie vorsichtig aufschütteln. Auch das hilft gegen Verklumpen der Daunen.
Es ist ungemein wichtig, dass vor allem der abschließende Trocknungsvorgang gewissenhaft durchgeführt wird, da Daunen andernfalls verklumpen, nicht mehr wärmen, unangenehm zu tragen sind und die Daunenjacke einfach nicht mehr schön aussieht.
Sie sehen: Das Waschen und Trocknen Ihrer Daunenjacke ist nicht ganz unkompliziert. Wenn Sie sich jedoch an die Tipps und Anleitungen dieses Ratgebers halten, werden Sie damit jedoch keine Probleme haben. Die Folge: Ihre Daunenjacke ist frisch, sauber und wie neu.
Titelbild: ©ergiy Serdyuk – stock.adobe.com (Datei Nr.: 145453603)
Als ich vor einigen Jahren eine Dokumentation über Tierleid bei der Daunengewinnung gesehen habe, war für mich klar, dass ich hier einen Beitrag leisten will. Seitdem berichte ich bei Daunenfeder.com über Tierschutz bei Daunenprodukten und woran man als Laie Qualität erkennen kann.